
Die Akupunktur ist eine Jahrtausende alte Behandlungsform aus der chinesischen Medizin, die auf naturwissenschaftlich nachprüfbaren Grundlagen beruht. Sie hat sich aus der Massagetechnik Tuina entwickelt, bei der Körperpunkte durch Fingerdruck aktiviert werden. Im Laufe der Jahrhunderte wurden die durch Erfahrung gefundenen Behandlungspunkte sogenannten Meridianen zugeordnet. Diese auf Akupunkturpuppen verzeichneten Energiebahnen entspringen größtenteils in inneren Organen und tragen auch deren Namen wie "Gallen- oder Magen-Meridian". Die Endpunkte im Bereich von Händen und Füßen haben, als sogenannte Fernpunkte, eine besonders intensive Wirkung bei schweren und chronischen Erkrankungen.
Bei der Akupunktur werden bestimmte Hautstellen, sogenannte Akupunkturpunkte aktiviert, um Reaktionen im Nervensystem und im Gehirn auszulösen. Die Akupunkturpunkte können durch
- das Einstechen von sterilisierten Nadeln (klassische Nadelakupunktur)
- Druck – Akupressur
- Wärme – Moxibustion
- Licht – Laserakupunktur
- Elektrizität - Elektroakupunktur/Elektrostimulation
stimuliert werden.
Abhängig davon, wo die Akupunkturpunkte liegen, unterscheidet man zwischen der Körperakupunktur und der Ohrakupunktur.
Nutzen und Behandlungsfelder der Körper-Akupunktur
Ihren Einsatz findet die Akupunktur bei der Behandlung chronischer bzw. wiederkehrender Schmerzzustände sowie akuter und chronischer Erkrankungen. Die Körper-Akupunktur ist die älteste und traditionsreichste, die als Teil der umfassenden Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) zu sehen ist. Durch das Stechen der Nadeln und die Nadelstimulation werden Energieblockaden gelöst. Das Qi, die Lebensenergie, kann wieder fließen. Die Wirkung der Akupunktur stellt sich meistens erst nach mehreren Sitzungen ein.
Typische Indikationen für die Körper-Akupunktur sind z. B.:
- chronische Rückenschmerzen im Lendenwirbelbereich
- Kniegelenkarthrose
Bei diesen chronischen Beschwerden profitieren Sie bei regelmäßiger Akupunkturbehandlung von einem langfristigen Behandlungserfolg. Im Rahmen der Schmerztherapie werden bei diesen beiden Krankheitsbildern 10 Akupunktur-Behandlungen einmal jährlich von den Gesetzlichen Krankenkassen übernommen.
Mindestens genauso wirksam ist die Körper-Akupunktur im Bereich der Schmerztherapie
- Migräne
- chronische Kopfschmerzen (Spannungskopfschmerz)
- Rückenschmerzen und Bandscheibenvorfall
- Tumorschmerzen
- Neuralgien (Nervenschmerzen), z. B. Restless Legs Syndrom (RLS)
- Rheuma
- Magen-Darm-Erkrankungen
sowie bei vielen weiteren Beschwerden/Erkrankungen wie
- chronische Hauterkrankungen
- allergische Beschwerden, z.B. Heuschnupfen
- Tinnitus
- Raucherentwöhnung
- Gewichtsreduktion
- Erschöpfungszustände, Burnout-Syndrom
- Kinderwunsch
- Potenzproblemen
- Wechseljahrs- und Regelbeschwerden
- Depressionen
- Abwehrschwäche
Die Akupunkturtherapie zählt bei diesen Anwendungsgebieten zu den Individuellen Gesundheitsleistungen (IGeL) und wird von den Gesetzlichen Krankenkassen leider nicht übernommen.



Akupunkturarten für besondere Einsatzgebiete
Im Laufe der Jahrhunderte haben sich Akupunkturarten für besondere Einsatzgebiete herausgebildet. Dazu gehören:
- Augenakupunktur nach Dr. Boel zur Behandlung von Sehstörungen
- Schädel-Akupunktur zur Behandlung bei einem Schlaganfall
- Laserakupunktur
- Ohr-Akupunktur
- Anwendung von Moxa: Wärmereize auf Akupunkturpunkten
Dr. Karin Jatzkewitz ist ausgebildete Akupunkturärztin für Ohr- und Körperakupunktur. Sie verfügt über das A-Diplom und das B-Diplom in diesem Bereich. Frau Dr. Jatzkewitz führt auch die Augen-Akupunktur durch.
Störfeld-Diagnostik und -Therapie
Wenn eine schulmedizinische oder naturheilkundliche Therapie keine Wirkung zeigt, kann ein Störfeld vorliegen. Chronische Entzündungsherde, z.B. Nasennebenhöhlen oder Zähne, Narben, Fehlfunktionen von Zähnen und Kiefergelenk, nicht ausgeheilte Infekte, Belastungen mit Schwermetallen (Zahnfüllungen) oder chemischen Stoffen können den Energiefluss behindern und chronische Schmerzen verursachen. Mit Akupunktur-Techniken können wir solche Störfelder diagnostizieren. Für die anschließende Therapie kommen unterschiedliche Möglichkeiten in Frage: z.B. Homöopathie, Neuraltherapie, TENS, eine zahnärztliche oder kieferorthopädische Behandlung oder Osteopathie.